Dr. Horst Meyberg - Facharzt für Pränataldiagnostik & Frauenheilkunde in Ludwigsburg
Nackentransparenz (NT) Screening
 11. bis 14. Schwangerschaftswochen (SSW) Ultraschall

Nackentransparenz (NT) Screening

11. bis 14. Schwangerschaftswochen (SSW) Ultraschall

Die Mehrzahl der Neugeborenen ist gesund. Etwa 6% davon weisen eine Fehlbildung auf und etwa 1% eine schwerwiegende Anomalie. Alle Schwangeren haben unabhängig vom Lebensalter ein kleines Risiko ein Baby mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung zu gebären. In manchen Fällen ist die Beeinträchtigung Folge einer Veränderung des Erbguts, einer sog. Chromosomenstörung.

Risikoberechung mittels der Nackentransparenz-messung (NT)

Das Risiko ein Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) zu bekommen steigt mit dem Alter der Mutter. Die untenstehende Tabelle zeigt, wie die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) mit zunehmendem Alter der Mutter ansteigt. Zu Beginn einer Schwangerschaft liegt das Risiko, dass der Fet eine Chromosomenstörung hat, höher als zum Zeitpunkt der Geburt, da viele betroffene Feten im Verlauf einer Schwangerschaft absterben. Gegenüberstellung zwischen altersabhängigem Risiko für einen Feten mit Down-Syndrom (Trisomie 21) in der 12. Schwangerschaftswoche (SSW) und für ein lebend geborenes Kind:

Alter Risiko mit 12 Wochen

22 1 von 1018
25 1 von 901
30 1 von 569
32 1 von 439
34 1 von 297
36 1 von 187
38 1 von 112
40 1 von 64
42 1 von 63
44 1 von 20

Alter Risiko bei der Geburt

22 1 von 1526
25 1 von 1351
30 1 von 894
32 1 von 658
34 1 von 445
36 1 von 280
38 1 von 167
40 1 von 96
42 1 von 55
44 1 von 30

Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft (Zwillings- oder Drillingsschwangerschaft)

Mit dem 11 - 14 Wochen Nackentransparenz-Ultraschall können wir zunächst klären, ob es sich um eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft handelt. Im Falle einer Zwillings- oder Drillingsschwangerschaft ist es von immenser Bedeutung, ob eine sogenannte monochoriale oder dichoriale Mehrlingsschwangerschaft vorliegt. Monochoriale Schwangerschaften sind Hochrisikoschwangerschaften und müssen vom Frauenarzt komplett anders betreut werden (z.B. häufigere Untersuchungstermine). Darüber hinaus wird natürlich die Intaktheit Ihrer Schwangerschaft bestätigt und, ganz wichtig, die exakte Schwangerschaftswoche (SSW) festgelegt, d.h. das Alter Ihres Kindes bestimmt. Dies ist zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft nicht mehr mit der gleichen Präzision möglich und für die gesamte weitere Schwangerschaftsbetreuung außerordentlich wichtig (z.B. häufigere Kontrollen bei Wachstumsdefizit Ihres Kindes, falls Sie dies wünschen).

Wichtig ist zu wissen, dass Ihr persönliches Risiko keineswegs dem Ihrer Altersklasse entsprechen muss. Es kann geringer, aber auch höher sein. Der Wert der Nackentransparenz (NT)- Messung besteht nun darin, Ihr ganz persönliches Risiko für ein Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 12, 13 oder 18) ermitteln zu können und damit eine zuverlässige Entscheidungshilfe zu liefern, ob Sie eine genetische Punktion durchführen lassen sollten oder guten Gewissens darauf verzichten können.

Beispiel:

Eine 38-jährige Frau kann ein Risiko für eine Trisomie 21 haben, das erheblich unter dem Risiko einer nur 25-jährigen Frau liegt. Die Mehrzahl dieser “älteren” Frauen werden dann zu Recht auf eine Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese verzichten wollen. Unter idealen Bedingungen ermöglicht die Kombination aus Messung der Nackentransparenz (NT) und des Nasenbeins (NB) in der 11. – 14. SSW sowie der Hormonuntersuchung eine Erfassungsrate der Trisomie 21, 13 und 18 von bis zu 95%.

Sollte Ihnen diese Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen, so können Sie zum 100% sicheren Ausschluss einer Chromosomenstörung eine genetische Punktion vornehmen lassen: Chorionzottenbiopsie (Mutterkuchenprobe: ab der 11. Schwangerschaftswoche / SSW) und Amniozentese (Fruchtwasserpunktion: ab der 14. Schwangerschaftswoche / SSW). Diese genetischen Punktionen haben ein geringes Risiko für eine Fehlgeburt (in unserer Praxis in Ludwigsburg 0,2%).

Sollten Sie hierzu weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an Dr. Horst Meyberg oder eine Arzthelferin unseres Praxisteams.