Dopplersonographie Blutflussmessung (Dopplersono) in der Geburtshilfe und Pränataldiagnostik
Wichtige Faktoren in der Entwicklung der kindlichen Wachstumsstörungen (Wachstumsdefizit, Retardierung, IUGR) stellen Veränderungen der Hämodynamik (Durchblutungssituationen) dar. Diese Durchblutungsveränderungen betreffen sowohl mütterliche Gefäßabschnitte (utero -plazentar) wie auch Gefäßareale in der Plazenta (Mutterkuchen) und Fetus (sog. feto -plazentare Anteile). Mit Hilfe der Dopplersonographie lassen sich hämodynamische von nicht hämodynamischen Problemen unterscheiden und die Lokalisierung der Störung bestimmen.
Durchführung der Dopplersonographie.
Dazu ist es notwendig zu wissen, welche Blutgefäße mit der Dopplersonographie untersucht werden müssen. Je nach Fragestellung werden arterielle Gefäße (Nabelarterie, Gebärmutterarterie, Aorta, Arterien im kindlichen Gehirn) und/oder venöse Gefäße (Ductus venosus, fetale untere Hohlvenen, Lebervenen) untersucht. Mit der Dopplersonographie (Dopplersono) können nur dann korrekte Messdaten erhoben werden wenn die Blutgefäße an der richtigen Stelle und mit dem richtigen Einstrahlwinkel untersucht werden. Das Wichtigste aber ist zu wissen, wie die normalen Flussmuster der untersuchten Gefäße aussehen und vor allem die Interpretation und Gesamtbewertung von pathologisch veränderten Gefäß-Flussmustern. Dies ist die Grundlage für die Prognosestellung und die Therapieplanung.
Selbstverständlich setzt dies einen hohen Trainingszustand (große Untersuchungszahlen) und gute Kenntnisse in der Anatomie, Physiologie, Embryologie und Pathophysiologie voraus. Dr. Horst Meyberg kann in seine Praxis in Ludwigsburg auf über 20 Jahre Erfahrung zurückblicken. Im Endergebnis kann man z.B. sehen, ob ein kleines Kind aufgrund genetischer Faktoren klein, aber in gutem Zustand ist oder aber klein, infolge einer Minderversorgung durch die Plazenta (z.B. bei rauchenden Schwangeren) und mehr oder weniger gefährdet ist. Der Stellenwert der Dopplersonographie und ihr Anwendungsbereich ist in den letzten Jahren immer größer geworden.
Dopplersonographie zur Erkennung von Schwangerschaftvergiftungen
Neben der o.g. Differenzierung der Ursachen für Wachstumsrestriktionen, hat die Dopplersonographie ihren Stellenwert in der Voraussage von schweren Verläufen der Gestose (sog. Schwangerschaftvergiftung) z.B. des schwangerschaftsbedingten Bluthochdrucks (SIH), der Präeklampsie, des HELLP-Syndroms und des Risikos einer vorzeitigen Plazentalösung mit folgendem Kindstod. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Risiko für Präeklampsie und Wachstumsretardierung bereits in der 11.-14. SSW vorhergesagt werden kann.
Einen hohen Stellenwert hat die Dopplersonographie auch bei der Überwachung von Mehrlingsschwangerschaften sowie der Untersuchung des gesunden und kranken kindlichen Herzens, z.B. bei der fetalen Herzinsuffizienz, bei Herzrythmusstörungen und zahlreichen Herzfehlern. Weitere Indikationen für den Doppler sind Blutgerinnungsstörungen wie z.B. Thrombophilie und pathologische APC – Resistenz, sowie autoimmunologische Erkrankungen wie Lupus erythematodes und Diabetes mellitus.